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 Der Gott des Gemetzels

Yasmina Rezas „Der Gott des Gemetzels“ ist ein Meisterwerk einer bösen, schwarzhumorigen, kritischen Gesellschaftskomödie! Zwei 11jährige Jungen prügeln sich auf dem Schulhof, der eine schlägt mit dem Stock zu, der andere verliert zwei Schneidezähne. Unter zivilisierten Leuten, wie es die Eltern sind, spricht man die Sache gemeinsam durch, schließlich ist man nicht in der Banlieu, wo die Autos brennen.
So beraten Alain und Annette mit Véronique und Michel bei Kaffee und Gebäck, wie man pädagogisch richtig auf Ferdinand (den Täter) und Bruno (das Opfer) einwirkt, so konsens-bemüht und politisch korrekt, wie es sich heutzutage in unseren westlichen Gesellschaften gehört.

Mit diabolischem und vitriolgetränktem Humor und erbarmungsloser Treffsicherheit spießt Yasmina Reza in ihrem Stück die moderne bürgerliche Gesellschaft auf, die hin- und her-gerissen ist zwischen aufgeklärtem, vernünftigem Gutmenschentum und allzumenschlichem, egoistischem Konkurrenzkampf. So verbindlich und watteweich wir uns auch geben mögen, am Ende behält einer die Oberhand: Der GOTT DES GEMETZELS! Geschliffen, komödiantisch, berührend und nachdenklich machend – Yasmina Reza’s Schauspiel zeigt ein weiteres Mal, weshalb sie weltweit die meistgespielte Dramatikerin der Gegenwart ist.

 

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