Der Gute Mensch von Sezuan
Brechts „fast schon Klassiker” hatten wir bis 1995 auf dem Spielplan, in der Inszenierung von Gábor Zsámbéki. Inzwischen hat sich die Welt gewaltig verändert und Brechts Parabel ist leider aktueller denn je.
Zum Inhalt:
Die Prostituierte Shen Te, die Verkörperung der Utopie des humanen Miteinanders, erlangt in der Stadt Sezuan durch ihre guten Taten Beliebtheit. Die ökonomische Basis ihrer Mildtätigkeit ist ihr kleiner Tabakladen, der natürlich unter dem Ansturm der Bedürftigkeit zusammenbricht.
In ihrer Not schafft sich Shen Te ihr Alter Ego Shui Ta, der eine rational-ökonomische Denk- und Verhaltensweise vertritt, die sich ausschließlich an den Notwendigkeiten der Produktion und des Marketings orientiert. Der menschliche Faktor wird dabei nur als Element der Produktivität berücksichtigt.
Somit wird im Stück aus dem Gegensatz „gut und böse” der Gegensatz „gut und wirtschaftlich vernünftig”. Bertolt Brecht verpackt sein hochpolitisches Stück in pralles, lebendiges und komödiantisches Volkstheater.
Premiere am 11. Januar 1989.
Die Aufführungsrechte liegen bei der Suhrkamp Verlag GmbH, Frankfurt a.M.