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Der Menschenfeind

von Molière
Übersetzung Paul Mochmann
Regie Renate Klett
Dauer 1 Stunde 30 Minuten

Eine tragische Komödie, eine komische Tragödie? Molières dramatische Gratwanderung ist beides und dazu eine der ungewöhnlichsten Liebesgeschichten der Weltliteratur. Der Klassiker erweist sich als erstaunlich modern, zeigt er doch eine Gruppe von Menschen, denen vor lauter Geld die (Lebens-)Ideen ausgegangen sind. Arroganz, Verlogenheit, Leere, Langeweile, Intrigen – die barocken Höflinge sehen den Metropolen-Yuppies von heute verblüffend ähnlich.

Auch der Menschenfeind Alceste ist wiedererkennbar: wütend und verbissen kämpft er um Ehrlichkeit, Anstand und einen Rest von Moral, aber er verstrickt sich dabei immer mehr in seine eigenen Widersprüche. Selbst Teil der Gesellschaft, die er verachtet, genießt er ihre Vorteile und hasst ihre Verkommenheit.

Und dass er ausgerechnet Célimène liebt, die ungekrönte Königin der Clique, macht ihm das Leben schier unerträglich:

Am liebsten möcht’ ich in die Wüste gehn
Um keinen einz’gen Menschen mehr zu sehn.

… erklärt Alceste im 1. Akt und tut es im 5. Oder doch nicht?

Premiere am Freitag, dem 14. Januar 2000.
Die Aufführungsrechte liegen bei der henschel Schauspiel Theaterverlag Berlin GmbH.